Schwitzkur mit Holunder- und Lindenblüten

 
Getrocknete Holunderblüten und Lindenblüten in Schale

Ein altbewährtes Hausmittel in der Erkältungs­zeit ist die sogenannte „Schwitzkur“. Ja richtig gelesen, hier steht das Schwitzen im Vorder­grund und wird absichtlich herbei­­geführt. Denn das Schwitzen ist ein körper­eigener Ent­gif­tungs­­mechanismus und durch das „Aus­schwitzen“ von Krank­heits­­erregern und deren Stoff­wechsel­­produkten soll es möglich sein die Abwehr­­kräfte zu unterstützen. Ich liebe die Schwitz­kur und bin mir ganz sicher, dass ich damit schon die eine oder andere Er­kältung abge­wehrt bzw. abge­schwächt habe.

 

Bei der Schwitz­kur wird mit einem Blüten­tee aus Holunder (auch als Holler bekannt) und Linde und einem Blüten­bad, das gleich­­zeitig ge­nommen wird, die körper­eigene Schweiß­produktion angeregt. Diese Wirkung wird durch das warme Wasser des Bades verstärkt. Die schweiß­treibende Wir­kung verdankt der Blüten­tee der hohen Menge an Flavo­noiden und ätherischen Ölen in beiden Pflanzen.

 
 

Beide gelten als wichtige heimische Heilkräuter, die seit jeher in Verwendung sind. Ein kräftiger Holunder, der „Hofholler“, durfte früher bei keinem Haus fehlen. Sein volkstümlicher Name „des Bauern Apotheke“ beweist, dass Holunder seit langer Zeit bei allerlei Wehwehchen einge­setzt wird. Früher wurden alle Pflanzenteile genutzt. Heute stehen die Blüten zur Behandlung und Vorbeugung von Erkältungskrankheiten im Vordergrund. Und das zu Recht, denn ein Tee aus den Holunderblüten unterstützt nicht nur das Immunsystem, sondern soll wärmend und schleimlösend bei Schnupfen und Husten wirken. Ähnlich die Lindenblüten. Auch die Linde war früher eine wichtige Heilpflanze und wurde oft bewusst in der Ortsmitte ge­pflanzt. Die Blüten die im Mai zu finden und stellen eine wichtige Bienenweide dar. Lindenblüten unterstützen unseren Körper in der kalten Jahreszeit ähnlich wie die Holunderblüten.

 

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Getrocknete Holunderblüten und Lindenblüten in Topf
 

So wird’s gemacht.


 

Für die Schwitzkur kannst du Holunder- und Lindenblüten einzeln oder zu gleichen Teilen gemischt verwenden. Lose Holunder- und Lindenblüten bekommst du in Bioläden und Apotheken oder du sammelst selbst.

Schritt 1

Zuerst bereitet man das Blütenbad vor: 1-2 Händevoll einer Mischung aus Holunder- und Lindenblüten werden mit 1 Liter kochendem Wasser übergossen. Nach einer Ziehzeit von ca. 10 Minuten wird der etwas stärkere Tee durch ein Sieb in das Badewannenwasser gegossen.

Schritt 2

Während der Ziehzeit des starken Tees für die Badewanne, kann sogleich der Tee, der während des Badens genossen wird, zubereitet werden. Dafür werden 4-5 TL Holunder- und/oder Lindenblüten mit 500ml kochendem Wasser über­gossen. Das Ganze lässt man nun auch etwa 10 Min­uten ziehen und seiht dann in eine Kanne ab.

Anwendung

Der halbe Liter Blütentee wird nun, möglichst heiß, wäh­rend des Badens im Blütenbad getrunken. Die optimale Wassertemperatur liegt bei 35-38°C und die Badedauer sollte etwa 10-15 Minuten betragen. Danach sollte man sich möglichst schnell abtrocknen und warm anziehen. Gut zugedeckt wird dann mindestens eine halbe Stunde nach­geruht. Der beste Zeitpunkt für eine Schwitzkur ist vor dem zu Bett gehen.

Anstatt eines Vollbades kannst du auch ein Blüten­fußbad zubereiten. Auch dieses wärmt dich und soll eine ähnlich schweiß­treibende Wirkung haben.

Achtung!

Vollbäder sollten nur bei stabilem Kreislauf und nicht bei Fieber angewendet werden.

 
Getrocknete Holunderblüten und Lindenblüten in Wasser
 

Gutes Schwitzen!

 

Fotos:
Daniel Hobelsberger

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