Sommerhaut mit Kokos-Lavendel-Balsam

Endlich! Laue Sommer­nächte, Sonne auf der Haut, lange Tage. Es zieht uns mag­isch nach draußen. Ein guter Sonnen­schutz und viel Zeit im Schatten sind jetzt das Um und Auf um die Haut gesund zu erhalten. Hat man es aber doch mal über­sehen und die Haut spannt, ist rot und fühlt sich heiß an, ist rasche Hilfe gefragt.

Mit diesem Balsam Rezept in zwei Vari­anten wirst du sehen, dass selbst­gemachte Natur­kosmetik und Aroma­pflege nicht kompliziert sein muss und mit wenigen natür­lichen Zutaten auskommt!

 
 

Wenn sich die Haut nach einem aus­giebigen Sonnen­bad nach Pflege sehnt, ist dieser selbst gerührte und kühlende Balsam mit dem haut­beruhigenden Lavendel genau das Richtige! Das Beste daran? Der Balsam kann auf mehrere Weisen abgewandelt werden. 

 

Kokos-Lavendel-Balsam
After-Sun-Care aus dem Tiegel


Ein klassischer Balsam wird normaler­weise aus einem flüssigen Pflanzen­öl und einem Kon­sistenz­geber hergestellt, der für die balsam- bzw. salben­artige Festig­keit sorgt. Beim Kokos­öl kann man diesen Kon­sistenz­geber weg­lassen, was es zu einem tollen Rohstoff für ganz besonders einfache Rezepturen macht.

 
 
 

Die Basis – Kokosöl


Kokosöl für die Haut

Kokosöl erzeugt ein weiches Hautgefühl und wirkt kühlend. Das kann man sich im Sommer wunder­bar zu­nutze machen und ist der Grund, wes­halb Kokos­öl ideal für die After-Sun-Pflege geeignet ist. Weiters ist es haut­straffend, be­ruhigend und juck­reiz­lindernd. 

Kokosöl enthält einen hohen Anteil an ges­ättigten Fett­säuren, wie zum Beispiel Laurin­säure. Diese Fett­säure ist in der Lage Bakterien und Pilze im Wachs­tum zu hemmen. In Deo- und Zahn­pasta-Rezep­turen wählt man es daher gerne wegen seiner deso­do­rierenden Wirkung. 

Es wird als Pflege­öl weiters bei sehr trockener, rissiger, spröder, neuro­der­mit­ischer Haut und zur Haar- und Nagel­pflege verwendet. Ich ver­wende es pur gerne als Make-Up-Entferner.  

Eigenschaften

Natives Bio Kokos­öl bezieht man am besten aus Fair­trade-Handel. Es ist oft­mals in guter Qualität bereits im Super­markt erhältlich und auch in der Küche ein beliebtes Öl bzw. Fett.

Seine Eigen­schaft, bei Zimmer­tempe­raturen bis 25°C fest zu sein, kann man sich in der Haut­pflege wunder­bar zunutze machen, da es dad­urch – solange es nicht zu warm wird – von sich aus eine salben- bzw. balsam­artige Konsistenz aufweist. 

 
Öl Flasche Pipette Hand
 

Ätherisches Lavendelöl


Warum ätherische Öle?

Neben Kokosöl sind es noch weitere Zutaten, die der Haut nach dem Sonnen­baden oder gar bei Sonnen­brand helfen, sich zu regenerieren. Hier kommen nun ätherische Öle ins Spiel. Sie gelten als die pure Essenz der Pflanzen und werden zur Be­duftung und Wirkungs­erweit­erung für Natur­kosmetik verwendet. 

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind pflanz­liche Duft­stoffe, die in kleinen Öl­drüsen in ver­schiedenen Pflanz­en­teilen wie Blättern oder Blüten enthalten sind und für das Pflanzen­leben eine große Rolle spielen. Sie dienen der Anlockung von Insek­ten, als Schutz vor Krankheiten und Fraßfeinden. Aus den Pflanzen werden äthe­rische Öle meist mittels Wasser­dampf­destillation gewonnen.

Ätherisches Öl Lavendel fein

Dieses ätherische Öl beruhigt nicht nur das Gemüt, sondern auch die Haut. Kaum eine Pflanze kann uns bei Stress, Nervo­sität so gut unterstützen wie Lavendel. Ob als Tee oder das ätherische Öl abends vorm Zubett­gehen in der Duft­lampe: Lavendel holt uns runter und beruhigt. Aber eben nicht nur unser Gemüt, sondern auch die Haut. 

Man kann sagen, dass das ätherische Lavendel­öl fein eines der besten All­rounder-Öle bei Haut­reizungen aller Art ist. Es wird her­ge­stellt aus Laven­del­blüten und ist das äthe­rische Öl mit dem wahr­scheinlich größten und bisher be­kanntes­ten Wirkungs­spektrum und des­wegen eines der beliebtesten Öle in der Aroma­pflege. 

Es ist allgemein sehr gut verträglich und enthält viel Ester, einen Stoff, der ent­zündungs­hemmend, anti­bakteriell, durch­blutungs­fördernd, leicht kühlend und be­ruhigend wirken kann.

Für die Haut nach dem Sonnen­baden und bei Sonnen­brand besonders interes­sant ist die leicht schmerz­lindernde und zell­rege­ne­rierende Wirkung, welche Lavendel­öl zu einem Wund­heiler macht. Es nimmt den Schmerz und lindert Sonnen­brand sowie leichte Ver­brenn­ungen und ist damit eines der besten äthe­rischen Öle zur After-Sun-Pflege. 

Lavendelöl ist aber nicht gleich Laven­del­öl! Es wird unter­schieden zwischen Laven­del fein, Lavendel extra, Lavan­din, Speik­lavendel- und Schopf­lavendel­öl. Für Natur­­kosmetik empfehle ich Lavendel fein, wobei es sich um die kulti­vierte Form handelt, oder Lavendel extra, welcher der wilde und intensive, sehr wir­kungs­volle Berg­lavendel ist und in 1400m Höhe gesammelt wird. 

Tipps für eine sichere Handhabung
von ätherischen Ölen.

  • Sollten am besten in Bioqualität gekauft und die Ken­nzeichnung 100 % natur­rein beachtet werden.

  • Sind nicht wasser­löslich, leicht flüchtig und ent­flammbar.

  • Dürfen bis auf wenige Aus­nahmen nicht bei Säuglingen und Klein­kindern ange­wendet werden.

  • Dürfen in der Schwanger­schaft und Still­zeit sowie bei älteren Personen, Asthma, Epilepsie, Blut­hoch­druck, Allergien und Haut­er­kran­kungen nur mit größter Sorg­falt und am besten in ärztlicher Ab­sprache verwendet werden.

  • Bitte immer ver­schlossen, kinder­sicher und fern von Haus­tieren auf­bewahren (ätherische Öle sind für Katzen toxisch).

  • Bitte niemals in die Augen reiben oder auf Schleim­häute auf­tragen.

  • Können bei un­sach­gemäßer An­wendung Haut­reizungen, (schwere) Neben­wirkungen und Allergien verursachen.

  • Dunkel lagern und innerhalb weniger Monate aufbrauchen.

  • In Glasgefäßen lagern, da sie Plastik angreifen können.

Alles über Ätherische Öle, die sichere und richtige Hand­habung, Rezepturen ab­ge­wandelt für Kinder und vieles mehr lernst du im Earthy Essence Ätherische Öle Onlinekurs.

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Lavendel Strauß Glas
 

Bei den Varianten für den Kokosöl-Lavendel-Balsam hast du nun mehrere Möglich­keiten. Du kannst es ganz simpel halten mit der Variante 1 oder einen Schritt weiter gehen und zusätzlich einen Laven­del Öl­auszug machen in der Variante 2.

 

Variante 1 – Keep it simple
Kokosöl und Lavendel fein in the mix


Diese einfachste Variante einer After-Sun-Pflege ist wirklich für jede:n mach­­bar und kommt mit nur zwei Zutaten aus. Den Kokosöl-Lavendel-Balsam ver­wen­dest du am besten nach der Dusche und mas­sierst ihn sanft in die noch feuchte Haut ein. Durch die Feuch­tig­keit auf der Haut kann er so wunder­­bar ein­ziehen. 

 

Zutaten
für einen kleinen Tiegel

5 gestrichene EL Kokosöl 
3 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein

Zubereitung

Kokosöl in einen ver­schließ­baren Tiegel füllen, äthe­risches Laven­­delöl unter­rühren und mit Inhalt und Datum beschriften.  

Dunkel und bei Zimmer­­tem­­peratur ge­lagert ist der Kokosöl-Lavendel-Balsam min­destens sechs Monate haltbar. Bei Tempe­raturen über 25°C wird Kokosöl und damit der Balsam flüssig. Du kannst den Balsam dann auch im Kühl­schrank lagern. 

Tipp!

Ist das Kokosöl fest, was bei niedrigen Um­gebungs­tempe­raturen sein kann, lässt du es einfach kurz im warmen Wasser­bad aufwärmen, bis es streich­fähig wird. Oft reicht es auch aus, den Tiegel kurz zwischen den Händen zu halten. Durch die Körper­wärme lässt es sich schon nach kurzer Zeit gut durchrühren. 

 
 
 

Variante 2 – Voll fett
Kokosöl und Lavendel Ölauszug


Hier stellen wir zusätzlich einen Heiß­auszug aus den duftenden Laven­del­blüten her. Dadurch werden die fett­löslichen Inhalts­stoffe aus den Blüten gelöst und gehen in das Kokos­öl über.

 

Zutaten
für einen kleinen Tiegel

5 gestrichene EL Kokosöl 
2 gehäufte EL getrocknete Lavendelblüten (frisch 3 EL)
3 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein

Zubereitung

Lavendel­blüten im Mörser zer­kleinern und mit dem Kokosöl in ein hitze­festes Gefäß füllen. In ein warmes Wasser­bad stellen und das Ganze mindestens 30 Minuten bis zu mehrere Stunden ziehen lassen und immer wieder umrühren. Das Wasser­bad sollte dabei nicht ochen. 

Nach der Ziehzeit wird das Ganze durch ein Tuch oder einen Filter in eine Flasche / Messbecher abgeseiht, um die Lavendel­blüten aufzufangen und nicht mit in den Tiegel zu füllen.

Den Lavendel­auszug füllt man dann in den Tiegel und lässt ihn etwas ab­kühlen, bevor ab­schließend das äthe­rische Laven­delöl eingerührt wird. Dann wird der Tiegel mit dem Kokosöl-Lavendel-Balsam nur noch be­schriftet und ver­schlossen. Halt­barkeit und Lagerung siehe oben. 

Tipp!

Auf diese Weise kann auch eine einfache Ringel­blumen­salbe ohne weiteren Konsis­tenz­geber sowie eine Schaf­garben- oder Gänse­blümchen­salbe herge­stellt werden. Die Kräuter lässt man einfach, wie oben be­schrieben, in Kokosöl ziehen, seiht dann ab und lässt den Balsam er­kalten. Die Schaf­garben-Salbe ist eine alt­be­währte Rezeptur bei Sonnenbrand.

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Fotos:
Daniel Hobelsberger
Andreas Felber

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